Lügen haben kurze Beine - und lange Ärger...

Und dieser lange Ärger ist verdient...

Ende März 2011 erhielten wir an einem Freitagabend um kurz vor sieben den Anruf eines jungen Mannes auf AB, er hätte gerade eine verletzte Katze gefunden mit welcher er beim Tierarzt gewesen wäre. Dieser hätte festgestellt, dass das Tier einen Beinbruch hätte und sofort operiert werden müsse. Er selber hätte leider nicht so viel Geld, wolle das Tier aber nicht leiden lassen, ob wir helfen könnten.

Wir fragten einen Solinger Tierarzt, der auch Operationen durchführt, ob er auch für Samstag eine OP annehmen würde, es gäbe einen Notfall, und nachdem er zugesagt hatte, fuhren wir Richtung Gräfrath um uns das Tier anzusehen und es abzuholen. Als wir bei dem Anrufer ankamen, fanden wir eine ca. 1 1/2 Jahre alte Katze vor, welche vor Schmerzen jammerte. Der "Finder" erzählte, er hätte die Katze nachmittags gefunden, wäre mir ihr beim Tierarzt gewesen, dieser hätte die o.g. Diagnose gestellt und der Katze eine Schmerzspritze gegeben, die aber anscheinend nicht wirken würde, da das Tier nach wie vor vor Schmerzen wimmern würde.

Auffällig war nur, dass direkt neben der Katze, die ja "gerade erst nachmittags" gefunden worden war (...) ein Katzenklo stand, welches bis oben hin vollgesch... war. Und auffällig, dass die kleine Tochter weinte, weil IHRE Katze weg musste...

Wir haben uns nur angesehen, die Katze mitgenommen, und uns noch auf dem Weg nach Hause mit der Tierärztin in Verbindung gesetzt, die die Katze nachmittags angeblich behandelt hatte. Diese zeigte sich überrascht und meinte, bei ihr sei am Nachmittag niemand mit einer solchen Katze gewesen, wie die Leute denn heißen würden. Wir gaben den Namen durch, sie sah in ihrer Kartei nach und fragte nur, "was habt IHR denn jetzt damit zu tun". Wir schilderten den Anruf und sie war äußerst empört, denn dieser "Finder" war mehrere Tage vorher (!) bei ihr gewesen und sie hatte ihm gesagt, dass die Katze dringendst operiert werden müsse, sie hätte starke Schmerzen. Sie hätte gedacht, er hätte sie schon längst operieren lassen.

Wir fragten, ob es sein könne, dass es sich vielleicht um die eigene Katze des Anrufers handeln würde und schilderten unsere Erlebnisse mit dem kleinen Mädchen und dem Katzenklo. Die Antwort war: "Selbstverständlich ist das seine Katze. Der Kerl war doch selber hier und hat sie als seine Katze angemeldet und mir gesagt, sie sei aus dem zweiten Stock aus dem Fenster gefallen..."

Weiterer Kommentar wohl überflüssig, überflüssig wohl auch, was wir dem Kerl in diesem Moment so alles gewünscht haben.

Wir haben dann Summer, wie die kleine Maus heißt, Samstag operieren lassen. Dabei stellte sich heraus, dass die Knochen an der Bruchstelle schon so weit "abgemahlen" waren, dass man nicht sagen konnte, ob dies wieder problemlos zusammen wächst. U. U. müsse das Bein versteift werden damit das Tier schmerzfrei laufen könne, dies würde sich aber erst in den nächsten Wochen zeigen. Der Bruch war zum Zeitpunkt der OP MINDESTENS 7 - 10 Tage alt !!! Unvorstellbar, wie sehr das Tier in der Zeit gelitten haben muss, zumal sie die ganze Zeit weiter durch die Wohnung gelaufen war...

Summer musste dann zehn Tage beim Tierarzt bleiben, danach kam sie zu uns und sitzt jetzt total frustriert in ihrer Gitterbox, da sie sich nur ganz wenig bewegen darf. Sie leidet sehr, denn sie ist eine unglaublich liebenswerte und verschmuste Katze und sucht ständig Kontakt und so leiden wir jeden Tag mit ihr. Die Röntgenaufnahme der letzten Woche hat aber gezeigt, dass der Knochen wenigstens zusammen zu wachsen scheint und dass Summer irgendwann mal wieder richtig wird laufen können. Nächste Woche muss die Stahlplatte wieder entfernt werden welche alles zusammen hält, und dann heißt es nur noch abwarten !!!

Das ganze "Spielchen" wird uns dann so einiges gekostet haben. Wir haben zwar einen Anwalt eingeschaltet und den Besitzer zur Kostenübernahme aufgefordert, dort ist aber nichts zu holen - wie fast immer bei solchen Leuten. Wir sind diesen Schritt trotzdem gegangen, weil es uns persönlich eine wahre Freude sein wird, diesem Widerling die nächsten 30 Jahre einmal im Jahr unseren gerichtlichen Titel zu präsentieren und ihm immer wieder vor Augen zu führen, welch ein Unmensch er ist, ein Tier so lange so leiden zu lassen. Des Weiteren wurde Anzeige wegen Betruges erstattet und beim Veterinäramt wurde eine Anzeige wegen eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz eingereicht.

Wir denken, der gute Mann wird es jetzt schon mehr als bereut haben, die kleine Summer so leiden gelassen zu haben...
















(C) 2006 - Alle Rechte vorbehalten

Diese Seite drucken